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Irene oder Die Gesinnung
162 Bücher



Klabund
Irene oder Die Gesinnung . 2. Auflage 1918



I

Ich entbiete euch im Namen
Meines goldnen Kaisers,
Der da sitzet
Auf geborstnen Wolken,
Wach verwittert,
Hold umhaucht
Von den Winden der Gerechtigkeit -
Und der Regen rast durch seine Bärte:
Ich entbiete:
Friede euch,
Den Friedelosen -
Und die Wunde tönt in meiner Brust.
Zum Gesange ruf ich,
Zur Gesinnung,
Und Irene donnere der Choral.

Zur Umarmung
Lockt die liebe Leier;
Zur Gestaltung
Reckt sich die Gestalt.
Und im Angesicht erblühter Blumen
Wandelt wirbelnd das ersehnte Bild.
Der ich Tier und Knabe,
Traum und Trübung,
Kränkende Erkrankung,
Bunte Beule
Aller Zeit:
Hört: ich rufe glühend zur Gesundheit!
Lauscht: ich preise knabenhaft die Mannheit!
Wißt: ich ahne tierisch dumpf den menschlich -
Unbegreiflich zaubervollen Wald ...

Einsamkeit verdunkelt Mond und Sonne,
Und das Auge sinkt erblindet
Von den Tränen vieler Tage
Stumm in sich hinein.

Eremit bejubelt fromm den
Pilgerzug der vielen.
Und am Hange
Schönen Hügels
Lagert die Gemeinsamkeit.

Der ich unvollkommen
Und der Niedren einer
(Niedriger als eines Armen Haus,
Strohbedeckt,
Platt am Boden,
Breitgetreten,
Jedem Grashalm
Wohl erwünschter Grund),
Strahlend hebe ich die hohe Tuba
Und ich rufe rasend,
Rufe donnernd
Zwerg und Riese
Zur Vollkommenheit.


  Klabund . 1890 - 1928






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