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Gedichte, Lyrik, Poesie

Die Himmelsleiter
162 Bücher



Klabund
Die Himmelsleiter . 1. Auflage 1916



Stanzen

Ich glaubte allen Schmerzen mich entbunden
Und war ein Kind, das über Wiesen sprang.
Ich band die bessern meiner guten Stunden
Wie einen Strauss zu blühendem Gesang.
Ich eilte wie ein Wächter meine Runden
Und stiess ins Horn des Mondes, dass es klang.
Ach, alle Lust war wie der Rausch von Kerzen.
In Rauch und Elend schwelte Herz am Herzen.

Die du mich wieder leichte Tränen lehrtest,
Dank ich mit einem Fluch, fluch ich dir Dank?
Ich glaube nicht, dass mein Gebet du ehrtest,
Das sich wie Winde um den Eichbaum schlang.
O Winzerin, wenn du den Korb entleertest,
Ich war des Traubenblutes ewig krank!
Hob ich den Becher in den Herbst der Nächte,
Ich wusste, dass kein Winter Tänze brächte.

Der vielen Frauen Liebe war ein Grüssen,
Das Schwenken eines Tuches nur. Ein Kuss.
Ein Seufzerblick. Ein Schrei. Mit heissen Füssen
Erstrebte Wanderung den kühlen Fluss.
Und ihre Tränen wollten für mich büssen,
Der ich nun für ihr Lächeln büssen muss.
O Dämmerung! Nun bin ich ganz allein.
Mein Schritt erlahmt. Die Fledermäuse schrein.


  Klabund . 1890 - 1928






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