Gedichte.eu Impressum    

Gedichte, Lyrik, Poesie

Das Sternenkind
162 Bücher



Theodor Däubler
Das Sternenkind . 1. Auflage 1916



Die Efeuranke

Der Efeu dort am gotischen Palaste
Verschlängelt sich zum marmornen Balkone,
Sein Schattenwesen gleicht einem Spione,
Den irgendwie ein Rachewunsch erfaßte.

Du lauerst, ob er wachsend weitertaste,
Um klarzuwerden, wer das Schloß bewohne
Und ob sich wirklich ein Verrat verlohne:
Er winkt ja schon mit einem freien Aste!

Nun blickt der Mond um eine hohe Ecke:
Und sieh, ein Weib erscheint hinter den Scheiben,
Was hält es dort so bleich an einem Flecke?

Der Efeu muß noch viele Zweige treiben,
Damit er seinen Kundschaftsweg vollstrecke:
Die Dinge sterben ab, die Rätsel bleiben.


  Theodor Däubler . 1876 - 1934






Gedicht: Die Efeuranke

Expressionisten
Dichter abc


Däubler
Das Sternenkind
Hesperien
Der sternenhelle Weg
Die Treppe zum Nordlicht
Attische Sonette
Päan und Dithyrambos

Intern
Fehler melden!

Internet
Literatur und Kultur
Autorenseiten
Internet





Partnerlinks: Internet


Gedichte.eu - copyright © 2008 - 2009, camo & pfeiffer

Die Efeuranke, Theodor Däubler