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Robert Eduard Prutz
Gedichte . 3. Auflage 1847



Weihnacht

Wo sonst zu frohem Weihnachtfeste
    Das Haus von Lichtern sich erhellt,
Da tönt Gesang, da jubeln Gäste,
    Da jauchzt die sel'ge Kinderwelt:
Die Kinderwelt, die, gleich den Dichtern,
    Den Himmel noch im Herzen führt,
Und noch an Tand und bunten Lichtern
    Ein köstliches Behagen spürt.

Heut du und ich im dunkeln Hause,
    Kein Dritter soll uns nahe sein -
Heut du und ich in stiller Klause,
    Von Allen wir, wir ganz allein!
Die sonst mit mir dies Fest begangen,
    Sie sind nicht da, sind weit von hier:
Dich halt' ich, meine Braut, umfangen,
    Mein Alles dich -! nichts fehlet mir.

Laß flammen denn die Weihnachtkerzen!
    So golden flammt die Sonne kaum,
Als stolz und froh in unsern Herzen
    Der Liebe goldner Weihnachtsbaum!
Und wie sonst Naschwerk, bunte Nüsse
    Man von des Baumes Zweigen pflückt,
So haben Blicke, haben Küsse
    Uns unsern Weihnachtbaum geschmückt.

Nur du und ich! O laß sie glühen,
    Die Kerzen nicht, die Herzen auch
Laß flammen, glühen und zersprühen!
    Das ist der Liebe Festgebrauch.
Nur du und ich -! in unsre Mitte
    Nie dränge sich ein fremder Fuß:
Stets zwischen dir und mir der Dritte
    Sei unsrer Liebe Genius!


  Robert Eduard Prutz . 1816 - 1872






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