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Robert Eduard Prutz
Gedichte
. 3. Auflage 1847
Um Mitternacht
1832.
Um Mitternacht, in ernster Stunde,
Tönt oft ein wundersamer Klang:
's ist wie aus liebem Muttermunde
Ein freundlich tröstender Gesang.
In süßen, unbelauschten Thränen
Löst er des Herzens bange Pein,
Und alles unmuthvolle Sehnen
Und allen Kummer wiegt er ein.
Als käm' der Mai des Lebens wieder,
Regt sich's im Herzen wunderbar:
Da quillen Töne, keimen Lieder,
Da wird die Seele jung und klar.
So tönet oft das stille Läuten,
Doch ich versteh' die Weise nie:
Und nur mitunter möcht' ich's deuten,
Als wär's der Kindheit Melodie.
Robert
Eduard Prutz . 1816 - 1872
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