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Robert Eduard Prutz
Gedichte . 3. Auflage 1847



Thalatta! Thalatta!

1846.

Schön ist's auf dem Meer sich wiegen
In der linden Sommernacht,
Wenn der Mond emporgestiegen
Und die Wellen schlummernd liegen,
Uebersät von Sternenpracht,
O wie ruht die Welt verschwiegen!
O wie athemlos das Meer!
Nur die Abendlüfte fliegen
Grüße tragend hin und her
Und der Stern der Liebe wacht -
    Auf dem Meere sich zu wiegen,
    Schön ist's in der Sommernacht!

Schön ist's über Meer zu fliegen,
Wenn der Sturm herniederbricht!
Wenn die Möven ängstlich fliegen,
Krachend Bord und Mast sich biegen
Bei der Blitze falbem Licht!
Welch ein Kämpfen! welch ein Kriegen!
Meer und Himmel sind entbrannt!
Aber lächelnd und verschwiegen,
Fest das Steuer in der Hand,
Steht der Mann und zittert nicht -
    Schön ist's über Meer zu fliegen,
    Wenn der Sturm herniederbricht!

Auch in Meeresgrund zu liegen,
Schön ist auch der Tod im Meer!
Wo sich Wasserlilien biegen,
Holde Meeresfrauen wiegen,
Mit den Locken feucht und schwer:
Welch ein Küssen! welch ein Schmiegen!
Selig süße Liebeswuth!
Und die Welle rauscht verschwiegen
Und die ewig grüne Fluth
Breitet stumm sich drüber her -
    Auch in Meeresgrund zu liegen,
    Schön ist auch der Tod im Meer!


  Robert Eduard Prutz . 1816 - 1872






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