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Robert Eduard Prutz
Gedichte . 3. Auflage 1847



Narrenlied

Dem Karnevalsvereine in Düsseldorf.

1843.


Haben in der Weisheit Joch
    Lang genug gezogen,
Wurden von der Weisheit doch
    Oft genug betrogen:
Nun so woll'n wir resolut
    Uns als Narren zeigen,
Und das allerhöchste Gut
    Wird uns doch zu eigen!

Zwar die Weisen männiglich
    Schütteln ihre Köpfe,
Vor Entsetzen sträuben sich
    Die gesalbten Zöpfe.
Aber dennoch schlaget ein,
    Tragt die Kappe willig:
Habt nur Muth ein Narr zu sein,
    Klug zu sein, ist billig!

Ehe wird die Welt nicht frei,
    Glaubet dem Propheten!
Ehe wird der Tyrannei
    Nicht das Haupt zertreten:
Ehe nicht, was Narrheit jetzt
    Unsre Weisen schelten,
Einst, von Allen hochgeschätzt,
    Wird als Weisheit gelten!

Drum ein Hoch! dem Narrenthum,
    Lebehoch den Tollen!
Weisheit ist ein schlechter Ruhm,
    Den wir nicht mehr wollen!
Wenn die Welt erst närrisch wird,
    Wird sie bald vernünftig:
Heut gebechert, heut geklirrt -
    Und das Andre künftig!


  Robert Eduard Prutz . 1816 - 1872






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