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Robert Eduard Prutz
Gedichte
. 3. Auflage 1847
Gutenberg
Gesungen auf dem Marktplatz zu Leipzig,
am 24. Juni 1840.
1840.
Mel.: Ein' feste Burg ist unser Gott.
Ein Morgenstrahl aus finstrer Nacht,
Ein Blitz, der trifft und zündet,
Das ist des Geistes Göttermacht,
Der sich in Thaten kündet.
Heil darum dem Mann,
Der die Kunst ersann,
Die wie mit Sonnenflug
Thaten des Geistes trug
Bis an der Erde Grenzen!
Und nicht dem Einen gilt es nur,
Der kühn vorangegangen:
Heut Allen gilt's, die auf der Spur
Des Lichtes vorwärts drangen!
Allen fort und fort,
Deren Schwert das Wort,
Die einst mit Siegesmacht
In der Gedankenschlacht
Das erste Banner trugen!
Von edlen Namen, ruhmbekränzt,
Von Weisen und von Dichtern,
Ein reicher Sternenhimmel glänzt
Mit hunderttausend Lichtern:
In das Herz hinein
Dringt sein goldner Schein,
Schwellet in Thatenlust
Höher die deutsche Brust;
Wohlauf! dem Stern zu folgen
So, deutsches Wissen, deutsche Kunst,
Du Baum von edlem Kerne,
Aus Wolkennacht, aus Nebeldunst
Steig' auf in alle Ferne!
Deiner Wurzeln Mark
Sei gesund und stark,
Ueber die Erde kühn
Möge dein Wipfel blühn
In freien Aethers
Räumen!
Robert
Eduard Prutz . 1816 - 1872
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