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Robert Eduard Prutz
Gedichte . 3. Auflage 1847



Christnacht

1833.

Heil'ge Nacht, auf Engelschwingen,
    Nahst du leise dich der Welt,
Und die Glocken hör' ich klingen,
    Und die Fenster sind erhellt.
Selbst die Hütte trieft von Segen,
    Und der Kindlein froher Dank
Jauchzt dem Himmelskind entgegen,
    Und ihr Stammeln wird Gesang.

Mit der Fülle süßer Lieder,
    Mit dem Glanz um Thal und Höhn,
Heil'ge Nacht, so kehrst du wieder,
    Wie die Welt dich einst gesehn?
Da die Palmen lauter rauschten,
    Und, versenkt in Dämmerung,
Erd' und Himmel Worte tauschten,
    Worte der Verkündigung;

Da mit Purpur übergossen,
    Aufgethan von Gottes Hand,
Alle Himmel sich erschlossen,
    Glänzend über Meer und Land;
Da, den Frieden zu verkünden,
    Sich der Engel niederschwang,
Auf den Höhen, in den Gründen
    Die Verheißung wiederklang;

Da der Jungfrau Sohn zu dienen,
    Fürsten aus dem Morgenland
In der Hirten Kreis erschienen,
    Gold und Myrrhen in der Hand;
Da mit seligem Entzücken
    Sich die Mutter niederbog,
Sinnend aus des Kindes Blicken
    Niegefühlte Freude sog.

Heilge Nacht, mit tausend Kerzen
    Steigst du feierlich herauf:
O so geh' in unsern Herzen,
    Stern des Lebens, geh' uns auf!
Schau, im Himmel und auf Erden
    Glänzt der Liebe Rosenschein:
Friede soll's noch einmal werden
    Und die Liebe König sein! -


  Robert Eduard Prutz . 1816 - 1872






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