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Karl von Holtei
Gedichte
. 4. Auflage 1856
Das Lied vom Säbel
Melodie des Mantelliedes.
Und du mein treuer Säbel auch,
Du kriegst auf's Neu' zu thun;
Mach' dir Platz durch die feindlichen Schaaren,
Wenn der König ruft: Vor die Husaren!
Nur noch diesmal, dann wollen wir ruh'n.
Zwar balde hast du ausgedient,
Da ist Scharte bei Scharte d'rin.
Aber lass' nur die Kugeln erst pfeifen,
Sollst an andern Säbeln dich schleifen,
So wahr ich ein Preuße bin!
Wir Beide, Säbel, du und ich,
Wir sind durstig und trinken einmal;
Ich ein Gläschen mit fröhlichem Muthe,
Aber du dürstest immer nach Blute; -
Nun, so trinke, du ehrlicher Stahl!
Nur brich mir nicht und halte noch
Bis in Wallheims kühles Grab;
Wenn sie uns dann mit Erde bedecken,
Da vergeh'n auch die rothen Flecken,
Denn der Tod, der wischt Alles ab.
Der Mantel hüllt uns Beide ein,
Meine Arme sind deine Gruft;
Auch im Grabe der Posaune gewärtig,
Denn ein rechter Husar ist stets fertig,
Wenn Gott und der König ihn ruft.
Karl
von Holtei . 1798 - 1880
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