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162 Bücher



Karl von Holtei
Gedichte . 4. Auflage 1856



Es hat Hafis Dich seinen Abendstern
Im rührend-sanften Liede zubenannt,
Weil Du als Kind schon, kindlich ahnend gern
Nach seiner Dichterseele Dich gewandt.

Seit Jahren bist Du seine "stille Lust,"
Verleih'st ihm "Balsam in so mancher Qual!"
So warst auch Du es, die der tiefen Brust
Manch' tiefes Wort entlockt im "süßen Strahl?"

Sei d'rum gesegnet, jugendlich Gemüth,
Das in dem Garten, wo verworren-wild
Viel Unkraut ranket, rein und lächelnd blüht.
Und unvergessen sei Dein freundlich' Bild.

Ja, unvergessen stets, wenn noch so fern!
Mögst Du beglückt Dich fleiß'gem Streben weih'n,
Und, wie des Dichters stiller Abendstern,
Ihm Morgenstern in ew'gen Sphären sein!

Dann heißt's: "Wie kniet Hafis vor seinem Stern?"
Und weiter: "O, wie ist es wohlgethan!"
"Denn" - sagt er, - "daß dem Gott der Liebe fern"
"Die Liebe sei, - fürwahr - das ist ein Wahn."


  Karl von Holtei . 1798 - 1880






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Es hat Hafis Dich seinen Abendstern, Karl von Holtei