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Karl von Holtei
Gedichte . 4. Auflage 1856



Epilog

"Und steht es denn wirklich so schlimm?
Du sprichst mit ersichtlichem Grimm,
Und es zeigt sich in Deiner Beschreibung,
Gelinde gesagt: Uebertreibung!"

Ich bekenn's und es sieht wohl ein Jeder:
Oft in Galle getaucht ward die Feder;
Oft in Galle, gar manchmal in Gift -
Und da fällt denn der Reim wie er trifft.

"Aber, Freund, welch ein thörichtes Treiben?
Warum läss'st Du dergleichen nicht bleiben?
Steckst ja selber in dieser Misere,
Sie zu schildern bringt Dir keine Ehre!"

Eben weil ich so tief darin stecke,
Keine Rettung noch Hülfe entdecke,
Schrei' ich Zeter aus innerster Brust!
Solch ein Schrei ist zu Zeiten auch Lust.
Es erleichtert gemarterte Herzen
Solch ein Schrei der verzweifelten Schmerzen!
Wer sein Leben daran hat gesetzt,
Und muß ehrlich bekennen zuletzt,
Es will nirgend und nimmer gedeih'n,
Hat ein Recht, recht erbärmlich zu schrei'n!


  Karl von Holtei . 1798 - 1880






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Epilog, Karl von Holtei