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Franz Grillparzer
Gedichte . 1872



3. Frühlings-Kommen

Der Wächter auf den Zinnen
Treibt gar gewalt'gen Spuk.
Sieht er wohl Gäste kommen?
Er schreit: Guck guck! Guckguck!

Ein Diener auf sein Rufen
Herum im Hause geht,
Der nimmt die weißen Hüllen
Vom schimmernden Geräth.

Ein Andrer breitet Teppich
Milchfarb und rosenroth;
Baumwollen das Gewebe:
Der Baum die Wolle bot.

Drauf kommen Musikanten,
Sie stimmen, proben nie,
Und doch, kommt's nun zum Spielen,
Wie herrlich stimmen sie.

Ein Vorhang roth von Seide
Fliegt weichend von der Thür,
Der Pförtner, golden schimmernd,
Kommt öffnend draus herfür.

Halb zieht er nur den Vorhang,
Daß Tag und Dunkel gleich,
Da tritt herein der Fremdling,
Ein König in sein Reich.

Was Augen hat, schließt auf sie,
Im Garten Haupt an Haupt,
Am Raine schiebt und drängt sich's,
Die Gänge stehn umlaubt.

Am Thor auch pocht's des Herzens,
Willst hier auch freien Lauf?
Nun, bringst du schöne Lieder,
So mach' ich dir wohl auf.


  Franz Grillparzer . 1791 - 1872






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