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Ferdinand Freiligrath
Gedichte . 1848



La vida es sueno

Ich glaub', ich bin der Perserkhan,
Der, untertauchend mit dem Haupte,
Geschichten, welche nie geschahn,
Nun plötzlich zu erleben glaubte.
Was ich mein Leben nenne, kaum
Glaub' ich, daß es mein rechtes Leben;
Ein wunderlicher Kufentraum
Ist es, und ich bin Sultan eben.

Was mir begegnet, Gut und Bös,
Was könnt' es anders sein, als Träumen?
Wann tauch' ich auf aus dem Gefäß
In meines Marmorschlosses Räumen?
Von Balsam duftet das Gemach;
Die Krieger harren an den Thüren;
Und lächelnd, daß ich wieder wach,
Meld' ich mein Träumen den Wessiren.

Daß sie nicht eher mich geweckt,
Sie sollen es mir nicht entgelten;
Hat manches Bild mich auch geschreckt,
Doch würd' es unrecht sein, zu schelten.
Denn manches auch hat mich gelabt,
Wie Sonnenlicht auf Wolkensäumen,
Und manchen Traum hab' ich gehabt,
Den ich allzeit hätt' mögen träumen.

Und auch die andern - weiß ich doch,
Es ist ja Träumen nur und Tauchen;
Mir bleibet meine Krone noch,
Was sollt' ich da zu zagen brauchen. -
So schreib' mit Kreide lächelnd ich
Des Spaniers Wort auf meine Thüre,
Und summ': o, wecke Keiner mich,
Ihr Kämmerer und ihr Wessire!


  Ferdinand Freiligrath . 1810 - 1876






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