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Gedichte
162 Bücher



Hugo Salus
Gedichte . 1. Auflage 1898



Goethestürmer

Manchmal unter Philistern kommt mir die Lust
Auf Goethe zu schimpfen aus voller Brust,
Mich über sein Leben zu ereifern,
In kindischer Wut ihn anzugeifern,
Den Lorbeerkranz ihm abzureißen,
Unartig Schmutz auf ihn zu schmeißen
Und einzustimmen in den Klatsch,
Den düftelnden, faden Philistertratsch.
Wie etwa ein Junge mit feuchten Ohren,
Deß Freiheitsmost noch nicht ausgegohren,
Plötzlich den alten, lieben Gott,
Im Herzen bebend, bespritzt mit Spott,
Um bei des nächsten Gewitters Dröhnen
Mit zitternden Knieen aufzustöhnen,
Daß er ihn schone in seiner Wut
Vor der Blitze furchtbar prasselnder Glut:
So, wenn unmächtig mein niederer Neid
Sich feig am Bilderstürmen gefreut,
Schleich ich, gedemütigt, mich nach Hause,
Und in der stillen, einsamen Klause
Aus den Worten des Meisters Faust
Hör' ich, wie der Donner braust.


  Hugo Salus . 1866 - 1929






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