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Anna Ritter
Gedichte
. 1. Auflage 1898
Das hat die Sommernacht gethan
Die Nacht ist keines Menschen Freund -
Was flüsterst du von Treue?
Der Mond erblaßt, der Morgen graut...
Am Bette sitzt die Reue.
Die Reue ist ein häßlich Weib
Und möcht' mich wohl verderben -
Reiß mir das Herz nicht aus dem Leib,
Ich will ja noch nicht sterben.
Mein Blut so heiß, dein Mund so süß...
O Gott, wie kannst du küssen! -
Das hat die Sommernacht gethan,
Daß wir versinken müssen.
Anna
Ritter . 1865 - 1921
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