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Rudolf Presber
Aus
zwei Seelen . 1. Auflage 1914
Sonett
Wie nenn' ich dich, du Wunder junger Tage,
Da leis' der Frühling alle Knospen rührt,
Der meines Herzens heißer Dank gebührt
Und deren Bild ich heimlich in mir trage.
Kein Name scheint mir würdig, dich zu preisen,
Und adelt ihn des hehrsten Königs Kind,
Und hätten Heil'ge, die gefahren sind,
Zum Ruhm des Himmels selber so geheißen.
Ich möcht' ein Wort aus Stolz und Sehnsuchtsdrang
Für meines Frühlingstempels Priest'rin winden,
Doch zart und froh, wie sel'ger Engel Sang.
Und sieh, ich steh' in meiner Mannheit Sünden,
Und dem so manche Hymne schon gelang,
Der liebt und schweigt und kann das Wort nicht finden.
Rudolf
Presber . 1868 - 1935
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