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Aus zwei Seelen
162 Bücher



Rudolf Presber
Aus zwei Seelen . 1. Auflage 1914



Pierrot geht am Bürgerhaus vorbei

Meine Laute auf dem Rücken,
Brich mir nicht in Klagen aus!
Und ich will die Stirne bücken,
Schleichend hin am Bürgerhaus.
Ach, die Fenster, wie solide,
Sauber die Gardinchen dran:
Tor und Mauer - welch ein Friede ...
Still! Hier wohnt Herr Jedermann.
        Still, nicht wecken,
        Denn sie necken
        Sonst den armen Pierrot nur,
        Der zur Freite
        In die Weite
        Einst als toller Junge fuhr.

Dort das Haus mit den Terrassen,
Wo sich die Kastanien ball'n,
Ach, in den korrekten Gassen
Das Korrekteste von all'n!
Grün umrankt vom wilden Weine,
Blank gescheuert, weiß gedielt -
Vor den roten Treppensteinen
Hab' ich noch als Kind gespielt.
        Nur nicht fragen
        Nach den Tagen,
        Da ich keine Laute schlug;
        Da ich leise
        Vogelweise
        Sehnsuchtsvoll im Herzen trug!

Huschen nächtens kleine Geister
Durch die Mauern her und hin? ...
Ach, es wohnt der Bürgermeister
Jetzt mit seiner Tochter drin.
Und die Ratsherrn kommen würdig
Abends wohl zur Schmauserei -
Und ich bin nicht ebenbürtig,
Und ich schleiche mich vorbei.
        Ohne Ruhe
        Staub'ge Schuhe
        Tragen mich ins Land hinaus.
        Meine Lieder
        Kommen wieder,
        Und sie schmeicheln um das Haus.


  Rudolf Presber . 1868 - 1935






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