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Rudolf Presber
Aus
zwei Seelen . 1. Auflage 1914
Fein wär's -!
Ich wünsch' mir, ach, so wenig
Und wünsch' mir doch so viel:
Ich wollt', ich wär' ein König,
Ein König - im Exil.
Wo's schön, ging ich spazieren
Huldvollen Angesichts;
Ich hätt' nichts zu regieren
Und zu erobern nichts.
Ich hätt' nichts zu "beordern"
Und hätt' nichts zu "geruhn";
Doch gäb' ich den Reportern
Durch "Bonmots" viel zu tun.
Minister, Schranzen, Zöllner -
Vergessenes Gerät!
Doch nennen mich die Kellner
Und Liftboys: "Majestät".
Weil ich zu rechnen hasse,
Drum führte ordentlich
Mein Kammerherr die Kasse -
Und ärgert sich für mich.
Und gäb' es schlechtes Wetter,
So sagt' ich mich zu Gast
Bei irgendeinem "Vetter"
In seinem Stadtpalast.
Und spielt ein Virtuose
Uns abends etwas auf,
Dem schenk' ich eine Dose
Mit meinem Bild darauf.
Ich mied' erlauchter Basen
Höchst medisantes Korps
Und zög' den Weltstadtstraßen
Die Heckenwege vor.
Ich suchte kleine Städtchen
In schmucker Gärten Grün,
In denen schön die Mädchen
Und hell die Blumen blühn.
Und wenn ich eine küßte
Im Frühling irgendwo,
Tät' ich's als Ziviliste
Und ganz inkognito ...
Rudolf
Presber . 1868 - 1935
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