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Aus Traum und Tanz
162 Bücher



Rudolf Presber
Aus Traum und Tanz . 1. Auflage 1908



Wilhelm Busch †

Lachend hab' ich dich gelesen
Schon in langem, blondem Haar;
Meiner Kindheit Freund gewesen
Bist du, wie's kein andrer war!
Heißer glühten meine Wangen,
Sprach man deinen Namen aus -
Und nun bist du auch gegangen,
Müder, alter Mann, nach Haus.

Ach, wie lag dem kleinen Toren
Noch die tiefe Einsicht weit:
Hinter echtesten Humoren
Schlummert eine Traurigkeit.
Selber fröhlich froh zu machen
Andre, schien mir Spaß und List;
Heute weiß ich's: daß Belachen
Heimliches Beklagen ist.

Heute fühl' ich's wohl: vom Leide
Mischt ein leiser Ton sich ein -,
Tief im Herzen eine Saite
Muß einmal gesprungen sein.
Und die guten Bürgern wissen
Nimmer, was da bebt und schwingt,
Und aus welchen Bitternissen
Oft das hellste Lachen klingt...

Alles will der Frühling wecken
Bald im lieben deutschen Tal.
Leis in deinen Bienenstöcken
Summt es schon um Wiedensahl.
Blumen recken zarte Glieder
Zu der Sonne junger Pracht -
Doch der Gärtner kommt nicht wieder,
Der sie pflanzend vorgedacht.

Klüger wird die Welt und bräver
Nimmermehr, das wußtest du.
Deck dich lächelnd, lieber Schläfer,
Mit der Heimat Scholle zu.
Laß dich feiern, laß dich loben -
Und du streckst dich aus und träumst,
Und du weißt's, daß du dort oben
Neidenswertes nichts versäumst.


  Rudolf Presber . 1868 - 1935






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