Süß duftete die Goldsyringe

Ich hob im amethystnem Ringe
Der Träume dich und mich erschaut.
Süß duftete die Goldsyringe
Und einer Nachtigall Gesinge
Mocht wie mit einer Engelsschwinge
Vor unsrer Seele auf und niedergehen.

O, du Geliebtes ... unser Flüstern,
Das zart und schamhaftig begann,
Schwoll in dem Schutze alter Rüstern
Zu einer lauten Stimme an.

Und auf einmal war ein Gedränge
Von vielen Menschen um uns her.
Von unsern Lippen fielen Klänge,
Die kündeten der frommen Menge,
Daß wir in dieses Lebens Enge
Uns lieben wie der Himmel und das Meer.


  Alfons Petzold . 1882 - 1923

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