Der Freund

O tiefes Glück, solch einen Freund zu wissen,
Der sich und uns in seinem Selbst vereint
Und, wie ein Teil von Gottes Herz gerissen,
In dieser flachen Lust der Welt erscheint.

Der seine Seele hoch und kühn geschwungen,
Der unseren mit Macht entgegentreibt.
Und, halten sich die Bögen fest umschlungen
Von Not umbrandet, von dem Haß umklungen
Mit uns als feste Brücke stehen bleibt.

Darüber alles Frachtgut unserer Tage
Sich zu dem Zöllnerhause hinbewegt,
Wo es auf Gottes feiner Sternenwage
Aufzeigen muß, was es an Liebe trägt.


  Alfons Petzold . 1882 - 1923

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