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Gedichte, Lyrik, Poesie

Der Ewige und die Stunde
162 Bücher



Alfons Petzold
Der Ewige und die Stunde . 1. Auflage 1912



Der Betrunkene

Die Nacht lehnt müde an den Wänden,
Als wäre sie von starken Händen
Bezwungen hingestellt.
Aus einem offenen Gewölbe
Schlägt manchmal eine fahle, gelbe
Flamme über sie, die ihr Gewand erhellt.

In ihres Bettlermantels Falten
Birgt ein Betrunkener sein Haupt.
Das Hirn vom Blitz des Weins gespalten,
Der Leib geschändet und bestaubt.

Doch seine Seele irrt durch frohe Feste.
Er fühlt sich Gott und seine blöde Geste
Macht ihn zum Könige im Traum.
Die Nacht, so arm, wie eines Gottes Weib,
Schlägt ihm den Lumpenmantel um den Leib
Und lächelt steinern in den dunklen Raum.


  Alfons Petzold . 1882 - 1923






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