Schwalbe

Deine zierlichen, emsig schillernden Flügel,
Die so töricht leicht erscheinen dem Auge,
Und so tapfer ernst dich tragen zu allen
Himmlischen Höhen,

Werden sie einst ihr Silbergefieder falten
In dem wartenden Winkel dieses Herzens,
Das dir betten möchte ein sicheres Nestchen,
Zwitschernde Schwalbe?

Komm, du findest, Wandernde, bei mir Ruhe,
Und von meiner Wärme gehegt und Liebe
Wird mit neuen Kräften dein Fittich fliegen
Sonnen entgegen.

Komm! Und lasse dafür zum letzten Male
In dem dunkelnden Hause meines Lebens
Den glückseligen Klang erschallen deines
Schwalbengezwitschers.


  A. De Nora . 1864 - 1936

Expressionisten
Dichter abc