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Detlev von Liliencron
Neue Gedichte . 1. Auflage 1893



Heimkehr

Nach all dem Blumenpflücken,
Gejachter und Entzücken
Nach Tanz und Zymbelzug,
Nach all dem Kaffeetrinken,
Uns in die Arme sinken,
Hast endlich du genug.

Und durch verstummte Wälder,
Durch mondbeglänzte Felder
Erstreben wir dein Haus.
Schon flimmern einzelne Sterne,
In Grau verwebt die Ferne,
Und Spaß und Spiel sind aus.

Wir ziehn an Gärten, Hecken,
An plätschernden Marmorbecken
Vorbei wie schon im Traum.
Die Nachtigallen singen,
Gesang und Lärm verklingen,
Ein Toter, steht der Baum.

Und müder wird dein Schreiten
Nach all den Herrlichkeiten,
Und schüchtern lacht die Lust.
Ich halte dich umfangen,
Bis wir zu dir gelangen,
Lehn' dich an meine Brust.

Stütz dich, daß ich dich führe,
Schon dämmert deine Thüre,
Nun ist der Gang vollbracht.
Noch einmal deine Hände,
Noch einen Kuß als Spende
Zur letzten Gutenacht.


  Detlev von Liliencron . 1844 - 1909






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