Gedichte.eu Impressum    

Gedichte, Lyrik, Poesie

Fahrendes Volk
162 Bücher



Arthur Fitger
Fahrendes Volk . 3. Auflage (vermutlich) 1890



XIII.

Ich wandle durch die Maiennacht
Allein mit meinen Träumen;
Des Herzens Wogen fühl' ich sacht
Hinebben und verschäumen.
Beschwichtigt sinken Lieb' und Leid
Vor heimlichen Gewalten;
Ich fühl's, mir will die alte Zeit
Zum Liede sich gestalten.

In Rhythmus bad' ich und Accord
Gesund die heißen Wunden;
Ich habe das Beschwörungswort
Des leid'gen Spuks gefunden.
Nun rausch' empor, mein Saitenklang,
In hochgeschwellten Tönen,
Das Herz mit des Geschickes Gang
Zum Frieden auszusöhnen.

In enger Larve, nachtbedeckt,
Regt sich des Falters Leben,
Bis ihn der Lenzeshauch erweckt,
In's Licht hinauf zu schweben.
So wachsen dir, du schwerer Schmerz,
Des Liedes mächt'ge Schwingen,
Hinauf! hinauf! um ätherwärts
In's Reich der Kunst zu dringen.


  Arthur Fitger . 1840 - 1909






Gedicht: Ich wandle durch die Maiennacht

Expressionisten
Dichter abc


Fitger
Fahrendes Volk
Requiem

Intern
Fehler melden!

Internet
Literatur und Kultur
Autorenseiten
Internet





Partnerlinks: Internet


Gedichte.eu - copyright © 2008 - 2009, camo & pfeiffer

Ich wandle durch die Maiennacht, Arthur Fitger