Gedichte.eu Impressum    

Gedichte, Lyrik, Poesie

Fahrendes Volk
162 Bücher



Arthur Fitger
Fahrendes Volk . 3. Auflage (vermutlich) 1890



Begräbnis

Ihr letztes Scheideglühen spendet
Des Himmels weite, freie Luft.
Nun, Meister Totengräber, endet
Das Werk und schließt die enge Gruft.

Wie sich die schwarzen Schollen schichten,
Erdröhnt es unten ängstlich hohl,
Und nimmer kann ich drüber richten
Ein Kreuz, ein Schmetterlingssymbol.

Was ich geliebt, hab' ich verloren,
Verloren, ja, für alle Zeit,
Und eitler Klang ist meinen Ohren
Das Märchen der Unsterblichkeit.

Für sel'ge, staubentbund'ne Geister
Zeigt keine Statt mir die Natur,
Und stille zieh' ich, ein verwaister,
Einsamer Wandrer durch die Flur.

Daß noch der Wahn mein Haupt umhüllte!
Der fromme Glaube war so schön!
Nun starb, was mir das Leben füllte,
Dahin auf Nimmerwiedersehn!

Doch beuge dich vor dem beständ'gen
Gesetze von der Dinge Lauf,
Und raffe dich, den Schmerz zu bänd'gen,
In deiner alten Mannheit auf.

Lern' des Gedankens dich entschlagen,
Als seist du nur zum Glück bestellt,
Und lerne deinen Schmerz ertragen;
Denn reich an Schmerzen ist die Welt.


  Arthur Fitger . 1840 - 1909






Gedicht: Begräbnis

Expressionisten
Dichter abc


Fitger
Fahrendes Volk
Requiem

Intern
Fehler melden!

Internet
Literatur und Kultur
Autorenseiten
Internet





Partnerlinks: Internet


Gedichte.eu - copyright © 2008 - 2009, camo & pfeiffer

Begräbnis, Arthur Fitger